Safe- und Bunkeranlage Cochem-Cond

Historie

Die deutsche Bundesbank (BBk) lagerte bis zum Jahr der deutschen Wiedervereinigung eine deutsche Ersatzwährung im Wert von bis zu 15 Milliarden Mark in einem eigens hierfür errichteten Atombunker in Cochem-Cond an der Mosel.

Diese Ersatzwährung (interne Bezeichnung: BBK II) wurde 1963 zuerst in einer westdeutschen Version und später auch in einer eigenen Serie für Westberlin (BBK IIa) gedruckt. Hinzu kamen ab 1967 sogenannte Bundeskassenscheine im Wert von 5 Pfennig bis 2 DM.

Bundeskassenschein

Bundeskassenschein über 1 Mark

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Mark#Ersatzserie_.28.E2.80.9EBBk_II.E2.80.9C.29_und_Bundeskassenscheine)

 

 

Ersatzwährung 5 DM

5-DM-Schein der Ersatzwährung

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Mark#Ersatzserie_.28.E2.80.9EBBk_II.E2.80.9C.29_und_Bundeskassenscheine)

 

Um größere Störungen des Geldumlaufes (massive Überschwemmung Westdeutschlands mit Falschgeld aus Osteuropa) kontern und gegebenenfalls einen schnellen Austausch der Banknoten vornehmen zu können, beschloss die Bundesregierung Anfang der 1960er-Jahre die Anschaffung von Reservebanknoten.

Mit Ende des kalten Krieges verlor die Safe- und Bunkeranlage Cochem-Cond ihre Bedeutung und die Ersatzwährung wurde vernichtet. Anfang der 90er Jahre erwarb dann die Vereinigte Volksbank AG Cochem die Anlage und baute im Jahr 1995 einen Teil der ursprünglichen Bunkeranlage zu einer exklusiven und hochwassersicheren Safeanlage um. Der Zugang zu dieser Safeanlage erfolgt über einen separat zugänglichen Empfangsbereich.

 

Beschreibung der Bunkeranlage

Die zwischen 1962 und 1964 errichtete Bunkeranlage befindet sich 20-30 Meter unter der Erde und besteht aus einem zweigeschossigen Hauptstollen sowie einem eingeschossigen Zugangsstollen mit einer Länge von jeweils ca. 60 Metern. Am Ende des Hauptstollens befindet sich ein Rückkühlbauwerk mit Ausstieg. Die Bunkeranlage besteht aus Stahlbeton mit einer Wandstärke zwischen 0,6 und 3,0 Metern. Die gesamte Anlage ist zum Schutz gegen ABC-Waffen hermetisch abzuschließen. Im Untergeschoss des Hauptstollens war die Ersatzwährung eingelagert während das Obergeschoss und der Zugangsstollen für den Aufenthalt (bis zu zwei Wochen) von bis zu 175 Personen ausgelegt war.

Bunker Cochem

Plan der Anlage

(Quelle: http://ausweichsitz.de/php/fotos/index.php)

 

Obergeschoss

Obergeschoss

 

Untergeschoss

Untergeschoss

 

An die Safe- und Bunkeranlage angeschlossen ist das angrenzende Doppelhaus. Der oberirdische Teil der Anlage war als Schulungsheim der Deutschen Bundesbank getarnt. Der Bunker hat zwei Haupt- und zwei Notzugänge. Die Hauptzugänge sind zum einen im Keller des Schulungsheims und zum anderen getarnt als Doppelgarage (Zugang zur Safe-Anlage), die Notausstiege im hinteren Teil des Gartens sind durch Bäume und Sträucher getarnt. Zwischen dem Rückkühlturm und dem Doppelhaus befindet sich auch noch ein Außenschwimmbecken.