Burg / Schloss Bourscheid

Die Geschichte der Burg Bourscheid

Die eindrucksvolle Burg Bourscheid gehört zu den wertvollsten geschichtlichen Bauwerken Luxemburgs. Ihre Geschichte beginnt mit dem Burgherrn Bertram von Bourscheid, dessen Name ein erstes Mal im Jahre 1095 erwähnt wurde. Mit dem Bau der Burg wurde im Jahre 1000 begonnen.
Die Burg liegt auf einer von der Sauer umspülten 150 Meter hohen Felskuppe und war für mittelalterliche Waffen uneinnehmbar. Wegen dieser fast unzugänglichen Lage erlangte die Burg schnell eine strategische Bedeutung. Deshalb wurde die Burg auch acht Mal vergrößert und restauriert. Diese Umbauten erklären dann auch die unterschiedlichsten Baustile der Burg. Die äußere Ringmauer, zum Beispiel, wurde zwischen 1350 und 1384 errichtet. Der Bau des Stolzemburger Hauses geht auf das Jahr 1384 zurück, während der Burghof auf 1477 geschätzt wird. Um 1498 werden Bergfriede an der Südseite und an der Ostseite hinzugefügt und im 16. Jahrhundert wird das Zugangstor von Artilleriebastionen flankiert.

Die seit 1812 langsam zerfallende Burgruine wurde am 12. April 1972 vom luxemburgischen Staat erworben, der seitdem große Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten finanzierte.

Die Burg dient jährlich als Kulisse für Ausstellungen, Konzerte, usw... (aus: www.bourscheid.lu)

Die Fotos

 

1095:

Ritter Bertram bewohnt das „castrum Bursceith“ (die Burg Burscheid). Die Burg gilt als „munitissimum ... castrum“, was soviel bedeutet wie stark befestigte, gut geschützte Burg.

1384:

Friedrich III., der Herr von Stolzemburg errichtet das sog. „Stolzemburger Haus“.

1762:

Die Herrschaft fällt an Schenck von Schmidtburg.

1815:

Die Burgruine wird verkauft und zum Teil abgetragen.

1972:

Die Burg fällt in Staatsbesitz und wird von den „Amis du Château de Bourscheid“ verwaltet.

(Aus: Krantz, R., Quintus, N.: Das alte Luxemburg heute.)

 

Lage:

Auf halbem Weg talwärts zwischen der Ortschaft Bourscheid und der „Bouscheider Mühle“ („Moulin de Bourscheid) an der Sauer.

Zugänglichkeit:

Außen frei zugänglich, Parkplätze vor dem Schloß.
Eintrittsgebühren und Öffnungszeiten: www.bourscheid.net

 

Bourscheid

Quelle/Source: DECKER, F.; FEIS, R.: Bourg Bourscheid.

 

Schloss Bourscheid

1
Massive Bastei mit Kanonenschießscharten, 1550, letzte Ausbauphase der Burg. Im Inneren befinden sich die Schießkammern.
2
Die äußere Toranlage (2) ist z.T. restauriert, während der Trockengraben, die Zugbrücke und das Fallgatter nicht mehr erkennbar sind.
3
Das tweite Tor (3) mit Halsgraben ist verschwunden. Die Wachstube ist aber noch teilweise erhalten.
4, 5, 6
Das dritte Tor (4) wird von einem unterkellerten Wachturm (5) flankiert. Ein zweiter, gegenüberliegender Torturm (6) ist nur noch schwach erkennbar.
7
Ringmauer aus dem 14. Jahrhundert.
8
Restaurierte Toranlage, heute Pförtnerwohnung.
9
Pferdestall, heute WC.
10, 11
Innenhof (10) mit Ringmauer und teilweise erhaltenem Wehrgang (11).
12
Gußerker.
13
Eckturm.
14
Sich verjüngende Stockwerke und Kamin; Uberrreste eines gotischen Gebäudekomplexes.
15
Umfassungsmauer der unterkellerten romanischen Kernburg.
16
Treppen in Hindernisanordnung ("en chicane").
17
Der längliche spätromanische Palas und Reste des Kamins.
18, 19
Uber den Hof der Kernburg (18) erreicht man den Bergffried (19), das höchstgelegene und älteste Bauwerk (11. Jahrhundert). Der Bergfried, als Beobachtungs- und Kontrollposten, gewährt einen Rundblick über die Gesamtanlage der Burg und über die möglichen Einfallstraßen.
20
Kapelle.
21
Der unterkellerte Wohntrakt der Kernburg liegt noch in Ruinen. Auch der hochaufragende Kamin steht nicht mehr in seiner ursprünglichen Form.
22
Der rechteckige Turm mit Backhaus und Verlies.
23
Süd-Ost-Teil der Unterburg.
24
Schmiede- oder Taubenturm.
25
Fundamente von Stallungen und Wohngebäuden.
26
Bastionsartiger Mauervorsprung.
27
Hufeisenförmiger Flankenturm.
28
Ehemaliger Zugang zum Zwinger (37).
29
Das Stolzemburger Haus, gotischer Palas der Unterburg, 1384. Hier ist auch der Zugang zum guterhaltenen, gewölbeüberspannten Weinkeller.
30
Nord-Ost-Binnenhof.
31
Nebengebäude des Stolzemburger Hauses.
32
Ehemaliger Treppenturm zur Kernburg.
33, 34
Freigelegter Turm (33) und Eisenschmelzofen (34).
35
Schloßbrunnen.
36
Außere Ringmauer.
37
Zwinger.