Burg Hesperingen / Hesperange

Die Geschichte der Burg Hesperingen:

Die Burg Hesperingen wurde vermutlich von den Herren von Rodenmacher (Lothringen) erbaut. Sie waren die ersten, die im Zusammenhang mit der Burg Hesperingen schriftlich erwähnt wurden. Zwischen 1190 und 1277 erbauten sie in Hesperingen eine neue Burg für einen ihrer Söhne. Bedeutung erlangte die Burg lediglich durch eine Verzichtserklärung von Wilhelm von Sachsen - Meißen, Nachfolger des Kaisers Sigismund, zugunsten der Burgunder im Jahre 1443 („Acta in Castro Hesperingen“).

1486 unterlag Gerhard von Rodenmacher in Erbfolgekämpfen um Luxemburg Maximilian von Österreich, dem Gatten der Erbin von Burgund. Im August 1480 hatten 65 Zimmerleute und Maurer aus Luxemburg die Burg Hesperingen abgetragen bzw. unbewohnbar gemacht, ehe sie dann im Mai/Juni 1482 durch Maximilians Soldateska ein weiteres Mal zerstört wurde. Mit anderen Herrschaften wurde sie von Kaiser Maximilian an seinen Vetter, den Markgrafen Christoph von Baden, als Lohn für seine Kriegshilfe, übergeben. Dieser hat sie wahrscheinlich instand gesetzt, bevor sie schließlich 1633 aus Badener Besitz an den Advokaten Lucas Bosch verpachtet wurde.

Eine weitere Zerstörung während der spanischen Herrschaft durch den französischen Kommandanten von Rodenmacher, Herrn de la Bruyère, im Jahre 1679, ist bisher von keiner schriftlichen Quelle bezeugt worden. Aus aus dieser Zeit existieren jedoch mehrere Dokumente, welche die Übergriffe der Soldaten Ludwigs XIV detailliert auflisten. Nach dem Rückkauf der Burg durch das Haus Baden Mitte des 18. Jhdts. ging sie 1795 in den Besitz der französischen Revolutionstruppen über. Zwei Jahre später ging sie über eine öffentliche Versteigerung in privaten Besitz über.

 

Hesper

1
Graben, heute mit Häusern überbaut.
2
Eingangspforte (verdeckt durch modernes Haus).
3
Nord-West-Eckturm.
4
Zugang, zeitlich verschieden zur Eingangspforte (2), abgetragen. Heute Eingang zum Binnenhof (6).
5
Flankierungsturm, abgetragen.
6
Binnenhof.
7
Schildmauer mit voller Basis. Im oberen Stockwerk befindet sich ein innerer Laufgang.
8
Wirtschaftsgebäude, Stallungen.
9
Bergfried mit Brunnen, unterkellert.
10
Zwischentrakt.
11
Burggarten.
12
Donjon, gotisch, mit Kamin.
13
Hindernismauer, z.T. modern; Felsenbasis.
14
Wohnhaus mit gotischem Giebel.
15
Außere Vorburg
16
Innere Vorburg
17
Nord-Ost-Eckturm

Quelle/Source: Krantz, R., Quintus, N.: Das alte Luxemburg heute, 1984.

Lage:

Im Zentrum der Ortschaft Hesperingen (Hesperange), gegenüber der Kirche, 40 m über dem Alzette-Tal.

Zugänglichkeit:

Bedingt zugänglich, Zufahrt mit Pkw nicht möglich, Fußweg zum Besichtigungsort: 5 Minuten. Keine Eintrittsgebühr.