Abtei Mont-Saint-Michel

Geschichte

Den Überlieferungen nach hat die lange Geschichte des Mont-Saint-Michel schon im Jahre 708 begonnen, als Aubert, der Bischof von Avranches, auf dem Mont-Tombe ein Denkmal zu Ehren des Erzengels Michael errichten ließ. Der Berg wurde schnell eine wichtige Wallfahrtsstätte. So kam es dazu, daß der Mont-Tombe langsam aber sicher zum Mont-Saint-Michel umgetauft wurde. Im 10. Jahrhundert ließen sich Benediktiner in der Abtei nieder während weiter unterhalb ein Dorf entstand. Im 14. Jahrhundert erstreckte sich dieses Dorf bereits bis an den Fuß des Felsens. Im Hundertjährigen Krieg war der Mont-Saint-Michel eine uneinnehmbare Verteidigungsanlage. Die Wälle und Befestigungen hielten jedem englischen Ansturm stand. Nachdem die Klostergemeinschaft im Zuge der Revolution aufgelöst wurde diente die Abtei von 1793 bis 1863 als Gefängnis.

1874 wurde die Abtei Mont-Saint-Michel zum Baudenkmal erhoben und stark renoviert. Seit 1979 steht der Mont-Saint-Michel auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. (aus: Centre des monuments nationaux: Abbaye du Mont-Saint-Michel; www.monum.fr)

 

Rundgang

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Fotos Wachsaal - 1 Treppe Grand Degré - 2 Almosenkammer - 15 Fotos

Fotos Fotos Westterrasse - 3 Abteikirche - 4 Refektorium - 6 Kreuzgang - 5
Fotos Fotos Gästesaal - 7 Krypta der dicken Pfeiler - 8 St.-Martins-Krypta - 9 St.-Stephans-Kapelle - 11 Nord-Süd-Treppe - 12 Wandelhalle - 13 Rittersaal - 14 Karner der Mönche - 10
Unteres Niveau
Oberes Niveau
Zwischenniveau
(aus: Centre des monuments nationaux: Abbaye du Mont-Saint-Michel)

Wenn man die Abtei des Mont-Saint-Michel betritt gelangt zuerst in den Wachsaal (1), den befestigten Eingang der Abtei. Über die Treppe "Grand Degré" (2) gelangt man dannbis zur Terrasse "Saut-Gaultier". Diese Treppe verläuft zwischen der Kirche auf der rechten und dem Wohntrakt auf der linken Seite. Kirche und Wohntrakt sind über Stege miteinander verbunden. Im Wohntrakt, der im 14. - 16. Jahrhundert gebaut wurde, befand sich die herrschaftliche Residenz der Äbte.

Auf dem ursprünglichen Kirchplatz der Abteikirche befindet sich die Westterrasse (3). Von hier hat man einem wunderschönen Blick auf die Bucht des Mont-Saint-Michel vom bretonischen Cancale-Felsen im Westen bis zu den steilen Felswänden der Normandie im Osten.

Die im 11. Jahrhundert errichtete Abteikirche (4) wurde auf der Spitze des Felsens, 80 Meter über dem Meeresspiegel, auf einer 80 Meter langen Plattform erbaut. An die Abteikirche schließt sich der Kreuzgang (5) an. Diese Galerie war eine Stätte des Gebets und der Meditation und diente als Verbindung zwischen verschiedenen Gebäuden (Küche, Refektorium, Schlafsaal, Kirche, Archiv und verschiedene Treppen).

Im Refektorium (6) nahmen die Mönche schweigend ihre Mahlzeit ein, unterdessen einer von ihnen von der Kanzel an der Südmauer vorlas. Der Saal wird durch enge Fenster (welche vom Eingang aus nicht sichtbar sind) in den Seitenmauern erhellt.

Über eine Treppe gelangt man in den Gästesaal (7), der genau unter dem Refektorium liegt. Hier wurden Könige und Adelige empfangen.

Vom Gästesaal aus gelangt man anschließend in die Krypta der dicken Pfeiler (8), die Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet wurde um den gothischen Chor der Abteikirche abzustützen.

Die St.-Martins-Krypta (9), erbaut im 11. Jahrhundert, dient dem Südarm des Querhauses der Abteikirche als Fundament. Das Gewölbe dieser Krypta hat die gewaltige Tragweite von 9 Metern.

Anschließend gelangt man durch einen kleinen Durchgang in den ehemaligen Karner (Kammer, in der aus dem Friedhof ausgegrabene menschliche Gebeine gestapelt wurden) der Mönche (10). Hier befindet sich seit 1820 ein riesiges Rad mit dem die Nahrung für die Gefangenen heraufgezogen wurde als die Abtei als Gefängnis diente.

Zwischen dem Karner der Mönche und der Krankenstube, die Anfang des 19. Jahrhunderts einstürtzte, liegt die St.-Stephans-Krypta (11) (frz.: chapelle Saint-Etienne). Sie diente als Totenkapelle.

Über die Nord-Süd-Treppe (12), die sich unter der Westterrasse befindet, gelangt man zur Erschließungsachse des romanischen Klosters. Sie führt zur Wandelhalle (13), einem langen, zweischiffigen Saal.

Der Rittersaal (14) wurde errichtet um den Kreuzgang zu tragen. Mit dem Betreten des Rittersaales befindet man sich wieder in der "Merveille". Er diente als Arbeits- und Studierraum für die Mönche.

Mit der Almosenkammer (15) verläßt man die "Merveille" wieder. Hier empfingen die Mönche der Abtei Arme und Pilger.

(aus: Centre des monuments nationaux: Abbaye du Mont-Saint-Michel; www.monum.fr)

 






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